Wichtige Information zur Kalibrierung von Prüfmaschinen

Im April 2020 traten für die Norm DIN EN 12390-4 wichtige Änderungen in Kraft. Da diese Norm für die Kalibrierung von Materialprüfmaschinen im Bereich von tragender Bedeutung ist, möchten wir Sie mit diesem Informationsblatt darüber informieren.In der Normenreihe DIN EN 12390 Nummer 1-18 sind die Verfahren für die Prüfung von Festbeton verbindlich geregelt. Innerhalb dieser Normenreihe gibt es bei den Prüfverfahren, in denen eine Materialprüfmaschine zur Durchführung benötigt wird, einen Verweis auf die Norm DIN EN 12390-4. Die verweisenden Normen mit den jeweiligen Abschnitten sind: DIN EN 12390 Teil 3 Pkt. 5 (Stand 10-2019); DIN EN 12390 Teil 5 Pkt. 5.1 (Stand 10-2019); DIN EN 12390 Teil 6 Pkt. 4.1 (Stand 09-2010); DIN EN 12390 Teil 13 Pkt. 5.1 (Stand 06-2013). Für diese Normen gilt, dass für das beschriebene Verfahren eine Prüfmaschine zu verwenden ist, die den Vorgaben der DIN EN 12390-4 entspricht. Eine dieser Vorgaben zur Beschaffenheit der Prüfmaschine betrifft den Dehnzylindertest, umgangssprachlich auch Strain-Test genannt. In der Ausgabe der Norm DIN EN 12390-4 vom Dezember 2000 war dieser Test nicht für alle Prüfmaschinen verbindlich. Alle Maschinen, die vor Ausgabe dieser Norm gebaut wurden, waren davon ausgenommen. Damit wurde ein Bestandsschutz geschaffen, der jedoch mit Erscheinen der geänderten Norm im April 2020 aufgehoben wurde. Seit April 2020 dürfen Materialprüfmaschinen mit dem Verwendungszweck Betonprüfung innerhalb der Normenreihe DIN EN 12390 nur noch klassifiziert werden, wenn diese den Dehnzylindertest bestehen. Im Kalibrierschein werden die bei der Kalibrierung angewandten Normen aufgeführt und es gibt eine Aussage, ob der Dehnzylindertest bestanden wurde. Unter diesen Voraussetzungen wird eine Klassifizierung der Anzeigeeinrichtung ermöglicht. Das Kleben der Marke bestätigt, dass die Maschine die geforderten Anforderungen erfüllt.